Karina Canellakis – kurz vorgestellt
Stets im Dienste der Musik

Stets im Dienste der Musik
Die Dirigentin Karina CanellakisIhre Gesten sind klar, das klangliche Resultat astrein: Der Name Karina Canellakis garantiert, dass zu einhundert Prozent im Dienste der Musik agiert wird. „Lange hat uns ein Konzert nicht mehr so überwältigt und berührt wie dieses“, schwärmte die Rheinische Post nach dem letzten Auftritt der Amerikanerin bei den Heinersdorff Konzerten. Wer das Konzert gehört hat, weiß, wovon der Rezensent spricht: Den Beginn der Prometheus-Ouvertüre Ludwig van Beethovens kann man kaum mit mehr Entschlossenheit spielen, die ersten Akkorde der fünften Sinfonie von Pjotr Tschaikowsky kaum mit mehr Spannung und Zartheit, als es das London Philharmonic Orchestra (LPO) im März 2023 unter seiner Ersten Gastdirigentin in Düsseldorf tat.
Mit Anfang 40 gehört sie in eine Reihe von Dirigenten und (zunehmend) Dirigentinnen, deren Karrieren nur einen Weg kennen: nach oben. Die gefürchteten „Pult-Tyrannen“ sterben aus, das Metier ist insgesamt demokratischer geworden. Genau das schätzt Karina Canellakis an ihrer Arbeit mit verschiedenen Orchestern. Und die Orchester schätzen sie, unmissverständlich abzulesen an der langen Reihe von Spitzenklangkörpern, mit denen die Künstlerin Jahr für Jahr auftritt.
Lange hat uns ein Konzert nicht mehr so überwältigt und berührt wie dieses.
Sie hat, was längst nicht alle wissen, mit der Violine begonnen und nicht nur selbst im Orchester gespielt: Sie war gar von 2005 bis 2007 Akademistin bei den Berliner Philharmonikern. Eine Zeit, die sie geprägt und ihr in ihrer Entwicklung als Dirigentin geholfen hat: Kein Geringerer als Sir Simon Rattle ermutigte sie damals, es mit dem Dirigieren zu versuchen.
Ihre Aufgabe als Dirigentin sieht sie zuvorderst darin, alle im Orchester zu inspirieren, aus ihnen das Beste herauszuholen: mittels Gesten, Mimik und Worten – Letzteres natürlich nur in den Proben. Das Werk steht stets im Vordergrund; es gilt, ihm gerecht zu werden.
Seit 2019 ist die gebürtige New Yorkerin mit griechisch-russischen Wurzeln Erste Gastdirigentin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und Chefdirigentin des Radio Filharmonisch Orkest in Hilversum. Sie strahlt auf dem Podium – „op de bok“, wie man in den Niederlanden sagt – ein Selbstbewusstsein der sympathischeren Art aus. Was immer sie dirigiert, es hat ein klares Ziel, und immer wieder ist man überrascht, in vermeintlich Bekanntem Neues zu entdecken. Das ist ein großes Kompliment. ◀
- Samstag, 21. Februar 2026 | 20:00 Uhr | Tonhalle, Mendelssohn-SaalLondon Philharmonic Orchestra
Karina Canellakis | Anne-Sophie Mutter
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