Er ist der Pianist der Stunde. Seine Klavierabende sind an Intensität kaum zu überbieten; seine auf Social Media live gesendeten „Hauskonzerte“ spendeten Millionen Menschen in den schwersten Pandemie-Monaten Trost; sein steter Einsatz für Minderheiten und gegen Ungerechtigkeiten bringen ihm Respekt ein, der weit über die Kreise der Klassikwelt hinausreicht. Reflektiert und mutig steht Igor Levit immer für seine politischen Werte wie für seine musikalischen Auseinandersetzungen ein und spart auch das Ringen mit seinen Idealen nicht aus. Das macht ihn zu einem so nahbaren Künstler. Seiner Interpretation von Bartóks letztem Klavierkonzert, das in dessen Todesjahr 1945 in New York entstand, blicken wir mit Spannung entgegen. Das NDR Elbphilharmonie Orchester unter Leitung seines New Yorker Chefdirigenten Alan Gilbert ist mit Bartók ebenso vertraut wie mit Brahms – denn natürlich gehören die Werke des Hamburgers zum Kernrepertoire des Orchesters aus der Hansestadt.